Pädagogisches Konzept

Präambel

buecher

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Im allgemeinen Erziehungs- und Bildungswesen hat die Schule eine zentrale Bedeutung: Sie vermittelt nicht nur Wissen, sondern übt prägenden Einfluss auf die Persönlichkeit ihrer Schüler aus. Neben fachlicher Qualifikation vermittelt sie dem Kind Wertvorstellungen, die sein ganzes späteres Leben prägen.

Es gehört deshalb zum wesentlichen Auftrag biblisch-christlicher Erziehung, Kinder und Jugendliche dahin zu führen, dass sie die wichtigen Fragen des Lebens nicht nur formulieren können, sondern ihnen tragfähige Antworten anzubieten, auf die sie ihr Leben aufbauen können. Als Christen sehen wir hier unsere besondere Verantwortung, der wir uns nicht entziehen wollen.

Als gläubige Eltern, deren Leben durch eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus verändert wurde, haben wir uns dazu entschlossen, in Neuwied die "Freie Christliche Schule (FCSN)" ins Leben zu rufen, in der christliche Erziehung und Bildung angestrebt wird und deren pädagogisches Konzept biblisch gegründet ist.

Das Glaubensbekenntnis der Mennonitenbrüdergemeinde (MBG) dient dem Verein und den Mitarbeitern der Schule als eine umfassende Darlegung des Bekenntnisses ihres Glaubens.

Die Heilige Schrift ist das unfehlbare und zeitlos gültige Offenbarungswort unseres Gottes, das uns auch Weisung gibt, wie wir unsere Kinder erziehen sollen. Gottes Handeln an den Menschen in der Geschichte unserer Welt, Gottes Reden durch Propheten, Apostel und Evangelisten - besonders aber durch seinen Sohn Jesus Christus - lassen uns erkennen, in welcher Weise wir erzieherisch tätig werden können, um den Willen Gottes in die Wirklichkeit unserer Welt umzusetzen.

Wir sind mit anderen der Auffassung, dass jedem erzieherischen Handeln Maßstäbe zugrunde liegen. Letztlich sind es diese Maßstäbe, die dem Kind eine bestimmte Lebenssicht vermitteln. Da es keine wertneutrale Erziehung gibt, soll durch den Ausdruck "christliche Erziehung" die maßgebliche Zielsetzung unserer Konzeption angezeigt werden. Die Antwort auf die Frage nach dem spezifisch "Christlichen" der Erziehung ist abhängig davon, wie Christsein definiert wird: Christsein ist für uns keine zu den übrigen menschlichen Qualitäten hinzukommende Eigenschaft, sondern die Wiederherstellung der lebendigen Beziehung zu Gott. Diese geschieht durch die persönliche Annahme der stellvertretenden Schuldsühnung durch Jesus Christus, den Sohn Gottes. Von dieser Grundlage ausgehend, will Gott in alle Bereiche des Lebens (auch in die Erziehung) hineinwirken und uns zu ihm hin verändern.

Die an der Bibel orientierte Erziehung erkennt das Menschenbild, das in der Heiligen Schrift gezeichnet wird, als Grundlage aller pädagogischen Bemühungen an.

Zu den wesentlichen Grundzügen eines biblischen Menschenbildes gehören nach unserer Überzeugung folgende Aussagen: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde" (1.Mose 1,27), d.h. als sein Gegenüber. Durch die Auflehnung des Menschen gegen Gott wurde aus der Gottesebenbildlichkeit ein Zerrbild; seit dem Sündenfall sind alle Menschen Sünder. Das Böse kommt ursächlich nicht durch den Einfluss der Umwelt (wie in vielen Sozialisationstheorien vorausgesetzt), sondern aus uns selbst. Dieser Zustand der Trennung von Gott ist für den Menschen jedoch kein unabänderliches Schicksal, denn Gottes Liebe gilt ihm nach wie vor: Durch Gottes Wirken kann das innerste Wesen des Menschen von Grund auf erneuert werden. "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden" (2.Korinther 5,17).

Erziehungsauftrag

Erziehung soll dem Menschen zu einer sinnvollen, erfüllten Lebensgestaltung in Familie und Beruf, in Arbeit und Freizeit verhelfen.

Von der Bibel her möchten wir dem Menschen den Sinn für die Ordnung der Schöpfung, für die Wahrheit, die Liebe Gottes und seine Vergebung erschließen. Dies soll ihn befähigen, die Vorgänge dieser Welt zu verstehen, zu bewerten und an ihnen in rechter Weise teilzuhaben.

Es soll ihn dazu anleiten, in der menschlichen Gesellschaft Aufgaben wahrzunehmen, den Mitmenschen zu achten, Eigeninteressen zurückstellen zu können, dem Schwächeren zu helfen, den Andersartigen und Andersdenkenden zu respektieren, im Zusammenleben geduldig, rücksichtsvoll und friedenswillig zu sein.

Biblisch christliche Erziehung soll den Menschen befähigen, den göttlichen Auftrag der Schöpfungsnutzung und -bewahrung zu erfüllen, d.h. im Tier, in der Pflanze und in der unbelebten Natur Gottes Schöpfung zu erkennen und im Umgang mit derselben verantwortlich zu handeln. Sie soll den Menschen vor allem dazu ermutigen, die Erlösung, die Gott ihm in Jesus Christus anbietet, anzunehmen und in der Beziehung zu Gott den tiefsten Sinn des Lebens zu finden, damit sein Leben zur Erfüllung und ganzen Entfaltung dessen gelangt, was Gott in ihn hineingelegt hat und für ihn, sein Werden und Wachsen, noch bereithält.

Lernziele

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In der Freien Christlichen Schule Neuwied werden die Forderungen aus dem Rheinland-Pfälzischen Schulgesetz erfüllt, nach dem die Lernziele für Schulen in freier Trägerschaft denen der öffentlichen Schule gleichwertig sein müssen. (PrivSchG von Rheinland-Pfalz §5)

Die Freie Christliche Schule Neuwied bietet jungen Menschen die Möglichkeit zu einer soliden Ausbildung auf biblischer Basis. Mit ihrer Bindung an die Bibel und deren Integration in den Unterricht entgeht die FCSN der Gefahr, Schule auf Wissensvermittlung zu beschränken oder bewährte Normen und Werte vorschnell durch neuzeitliche Ideologien zu ersetzen.